INTRO

Hallo und Namasté,

freue mich, dass Du mehr über mich erfahren möchtest. Da dies keine Business Seite ist, sondern eine sehr persönliche Seite, verwende ich das Du. Alleine schon um Nähe zu Dir zu schaffen.

Weiter unten findest Du das Ganze auch als Audio Datei, falls Du lieber hörst, statt liest.

Nicht einfach eine VITAE

wie bereits auf der Startseite beschrieben wurde ich genau Mitte der sechziger Jahre im Jänner, wie die Österreicher es schreiben würden, aber nicht in Österreich, sondern im fernen Indien in einer, damals Dorf, heute Gross-Stadt namens Rohtak geboren. Diese befindet sich ca. 40-50 km Nordwestlich von Neu Delhi.

Nachdem wir nun London 1967 nach einem knappen Jahr verliessen, landeten wir in einem Dorf in Deutschland nahe Kiel namens Gettorf.

Dort hatte mein Vater einen Job als Assistenztierarzt bekommen und das obwohl er in Indien Cheftierarzt von 7 Tier-Kliniken in Indien war. Eine Stellung, die nicht so einfach aufgegeben wird.

Nur er weiss, weshalb er bereit war, diesen, ersten, Preis zu bezahlen und was er sich dafür in einem anderen Land erhoffte. Es war auch nicht sicher ob wir in Deutschland bleiben würden, auch wenn die medizinsiche Versorgung für Postpolio hier bereits im Vergleich zu vielen anderen Ländern, die eine Polio Epidemie hatten, am fortschrittlichsten war.

 

Ich wurde mit 7 Jahren aufgrund meiner Polio in der Schule eingeschult, dachte ich jedenfalls. Wie ich aber während meines Studiums erfahren durfte, nicht weil ich Polio hatte, wurde ich erst mit 7 Jahren eingeschult, sondern weil in den 70iger Jahren immer noch ein weit verbreitetes Vorurteil herrschte, dass nämlich Menschen mit körperlicher Behinderung auch geistig zurück geblieben seien. Es hat aber dennoch geklappt, weil meine Mutter darum kämpfte, dass ich auf eine normale Schule kommen konnte.

Meine ersten zwei Schuljahre verbrachte ich an der Giesensdorfer Grundschule in Lichterfelde nicht unweit der 3 Schornsteine.

Dort lernte ich das Lesen und Schreiben auf Deutsch. Mein Lehrer in meiner Erinnerung war ein grosser Mann mit blondem Lichten Haar und rannte immer mit seinem Zeigestock rum. Seine Vertretung war eine sehr junge Lehrerin an die ich mich auch nur noch vage erinnere. Am besten erinnere ich mich aus dieser Zeit an einen Nachbarsjungen mit dem ich mich anfreundete. Unsere erste Begegnung fand bereits in der Vorschule statt und war nicht besonders schön. Ich war wohl ihm gegenüber zu provokativ gewesen, also einfach gesagt, ich hatte mich hinter meiner großen Klappe versteckt, weil er mir Angst machte. Das passte  ihm wohl nicht, also meine große Klappe als 7 jähriger und er haute mir eine rein. Als wir uns dann in der ersten Klasse wieder begegneten Entschuldigte er sich bei mir und wir wurden Freunde. Doch unsere Freundschaft hielt nicht wirklich lange, da er einen Einfluss auf mich hatte, der mir einen neuen Wortschatz in meinen Leben einfliessen liess den besonders die Erwachsenen um mich herum nicht als gerade höflich erachteten.

Viney - 7 Jahre - mit Schultüte

Später kam ich auf die Britische Schule am Dickensweg. Dort verbrachte ich gerade ein knappes Jahr und wurde danach auf die Gatow Middle School der BFES (British Forces Education Services) geschickt. In meiner Zeit dort lernte ich die englische Sprache wie ein Native Speaker sprechen. Gleichzeitig machte ich Bekanntschaft mit damaligen britischen Erziehungsmethoden, die selbst für die 70iger nicht zeitgemäß waren. Strenge, Struktur, und militärische Disziplin waren an der Tagesordnung. Kinder erhielten statt eines blauen Briefes den Rohrstock auf ihren nackten Hintern in der Morgenversammlung der ganzen Schule in der Frühstückshalle. Dennoch hatte ich keinen Stress. Es gab für mich zwar auch Momente eines Regiments, aber irgendwie kam ich damit klar. Selbst den damaligen Prince Charles, der auf Stippvisite kam, winkte ich nicht nur mit der Fahne, sondern er kam an uns CUBS (Pfandfinder Frischlinge) herangetreten und scüttelte uns die Hände. Ja mir auch. Keine Sorge natürlich habe ich meine Hände seitdem weiter gewaschen…. 😉

Dies ist nur ein Beispielbild, da mir Bilder aus der Zeit komplett fehlen.

Beispiel Foto.

Mit 8 Jahren kam ich 6 Wochen zur Beobachtung ins Oskar-Helene-Heim, um die Entwicklung von möglichen Spätfolgen meiner Kinderlähmung beurteilen zu können. Es war eine lustige Zeit, aber auch eine Zeit in der Kinder kennenlernte, die ziemich gemein sein konnten. Doch die Zeit verging im Flug und nach 6 Wochen war ich wieder draussen und das ging wieder weiter, aber nicht mehr auf der britsichen Schule BFES.

Irgendwann war diese Zeit auch vorbei. Der Pfund wurde teurer und meine Eltern konnten sich das Schulgeld so ohne weiteres nicht mehr leisten, denn nicht Militärangehörige musste aus eigner Tasche zahlen. Es wurde einfach zu viel. Ich kam nach 2 Jahren britischer Schulbildung wieder in eine Deutsche Schule. Statt in die 5 Klasse, wo ich altergemäß auch hingehört hätte wurde ich in die dritte Klasse geschoben. Auch wieder mit der Begründung: der junge ist behindert!

Meine Mutter war schon sehr froh, dass sie mich überhaupt dort unterbekommen hatte. Schließlich war der Plan, dass ich später auch auf das nebenstehende Gymnasium gehen sollte.

Hier ging ich also ab der dritten bis sechsten Klasse zur Schule. Die 5. Klasse verbrachte ich jedoch ein ganzes Jahr lang im Krankenhaus. Im Oskar-Helene-Heim, das damals wohl zu besten orthopädischen Krankenhäusern in Deutschland gehörte.

Dort verbrachte ich mein ganzes 13. Lebensjahr. Ja ich weiß, was einige von Euch jetzt sagen würden: DER ARME JUNGE…ich sage aber, lasst das Bitte.

Schließlich hatte ich dort eine sehr aussergewöhnliche Zeit. Ich kam nämlich voll in die Pubertät.

Erlebte meine erste große Liebe, kam mit anderen Jungs zusammen und in den Austausch über Liebe, Sexualität und Frauen. Und auch wenn ich fast ein ganzes Jahr dort verbrachte, so war es damals schon und auch heute rückblickend eine tolle Zeit, die mich sehr geprägt hat und heute noch in meinen Erinnerungen kraftvoll weiterlebt. Vor allem auch, weil ich da beschloss Psychologe werden zu wollen. Zu Anfangs war es der Wunsch Kinderpsychologe zu werden. Dieser änderte sich jedoch während des Grundstudiums im 2 Semester. Ich entschied mich um und fokussierte mich daraufhin auf die klinische Psychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie.

Mein Studium finanzierte ich am Ende der 80iger Jahre mit einem eignem Geschäft in der Suarezstr. Ich nannte es: Seidenstudio, Edles aus Brokat und Seide. Ich arbeitete mit Designer:innen vom Lette Verein zusammen. Sie stellten mir ihre Modelle ins Schaufenster und Kund:innen konnten sich das dann in ihrer Größe aus den von mir angebotenen Seidenstoffen nähen lassen.

Ab einem bestimmten Punkt holte ich mir Unterstützung in Form von Studentinnen, die für mich zum Teil dann im Laden standen und verkauften, wenn ich andersweitig Termine hatte.

Der Fall der Mauer in dem Jahr wie ich das Geschäft eröffnet hatte, hatte keinen Einfluss auf den Umsatz. Es waren Menschen aus dem Kietz und Nachbarn, die zu mir fanden. Einige wurden zu der Zeit sogar enge Freunde von mir mit denen ich bis heute noch über Facebook Kontakt halte.

Die 1990iger waren eine besonders herausfordernde Zeit für mich. Nicht nur, weil ich mein Studium zum Ende bringen wollte, sondern auch weil meine Mutter an einer bipolaren Störung erkrankte und zeitlebens darunger litt. Ihre Odysee mit dieser Krnakheit begann in den 1970igern. Ärzte wie auch Therapeuten hatten damals noch wenig Kenntnisse über interkulturelle Begebenheiten, geschweige denn intrakulturelle Unterschiede in den Mentalitäten und ihren einfluss auf den Verlauf einer bipolaren Erkrankung. So nahm dann die Psychopharmaka Vergabe neuer Medikamente, im Glauben sie würden helfen, ihren Verlauf. Sie halfen zu Beginn auch bis die Nebenwirkungen eintraten und die Medikamente abgesetzt wurden. Leider aus Unkenntnis nicht schleichend, sondern abrupt. Damit kam das ganze dann ins Rollen. Erst Jahre später kamen entsprechende Medikamente auf den Markt, die das Auf und Ab Regeln konnten. ketzten Endes bin ich seit meinem Wissen als klinischer Pschologe der Überzeugung, dass ihr die Einsamkeit zu schaffen machte. Auch wenn meine Eltern zunehmend die indische Gemeinde mit ihrem Wirken aufgebaut hatten. dazu komme ich aber später nochmals.

 

DEMNÄCHST WIEDER MEHR….!